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Duisburg, Nord-Rhein-Westfahlen, Germany

Freie Gedanken, Seelische Momente *___*


 ...Leerer Geist, leere Seele

Wut ist ein hässliches Gefühl. Ein gelbes Gefühl. Wütend sein ist schmerzhaft, wie wenn man auf einem weißen Blatt in grelles, leuchtendes Gelb sieht. Man bekommt Kopfschmerzen, die Augen werden feucht, als würde man anfangen zu weinen und am liebsten möchte man einfach den Kopf drehen, weg gucken. Doch man kann nicht. Genau wie beim grelle Gelb kann man sich nicht einfach von der Wut abwenden. Man will sie weiter betrachten und kommt nicht von ihr los, auch wenn der Schmerz immer größer wird. Bis man nicht mehr kann. Bis die Tränen aus einem herausströmen, der Kopf kurz vor dem platzen ist und der Schmerz einem zum schreien bringt. Erst dann kann man loslassen. Dann kann die Wut in stockenden Schluchzern verschwinden. Verrauchen. Danach fühlt man sich leicht und leer. Erschöpft und schwach. Erleichtert und ängstlich. Doch hauptsächlich leer.
Zu Hause bin ich immer wütend. Jeden Tag. Dann gehe ich an den Strand und wenn ich da bin, ist meine Wut in stockenden Schluchzern verschwunden. Dann fühle ich mich immer leer. Leicht und leer.
Heute bin ich wieder am Strand. Ich betrachte das Meer, das alle paar Sekunden in leichten Wellen über den nassen Sand läuft und sich dann wieder zurückzieht. Als würde jemand erst mit aller Kraft schieben um dann wieder feste zu ziehen. Ich laufe barfuss über den trockenen, feinen, warmen Sand. Er kitzelt unter den Füßen und zwischen den Zehen. Die Leere breitet sich immer mehr aus und sie ist für mich, zu einem Gefühl der Zufriedenheit geworden. In meiner Kehle befindet sich kein Kloß, der das Atmen schwer macht, sonder die Luft strömt nur so durch meinen leeren Körper hindurch, um sich dann wieder einen Weg nach draußen zu suchen, und sich im salzigen Wind zu verflüchtigen.
Ich setze mich in den Sand und lasse ihn vorsichtig durch meine Hände und zwischen meinen Fingern durchrieseln, sodass er vom Wind fort getragen wird und sich an einem anderen Platz wieder niederlässt. Zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen, bauen nahe am Wasser eine Sandburg. Ihr Lachen wird mir zugeweht und es saust durch mich hindurch, ohne dass ich es aufnehme. Das Rauschen der Wellen fliegt um mich herum, doch ich lasse es nicht an mich heran. Ich höre nichts außer der Leere in mir.
Ich stehe langsam auf und laufe näher ans Wasser. Der Sand wird feuchter unter meinen Füßen und dann zu einer harten festen Fläche, bis er schließlich nass und matschig wird. Meine Füße versickern in der schlammigen Masse. Die Zehen suchen sich einen Weg an die Oberfläche um beim nächsten Schritt wieder zu verschwinden. Erfrischende Kälte streift in einem regelmäßigen Rhythmus über meine Füße und um meine Knöchel. Sie verschwindet, um mit der nächsten Welle wieder zu kommen. Immer und immer wieder. Alles ist still. Alles ist leer. Ich bin nicht da, doch die Welt dreht sich weiter. Der Wind weht weiter. Das Wasser fließt weiter.
Ich will nicht wiederkommen. Ich will nicht nach Hause. Ich will weiterhin nicht da sein. Weg sein. In der unendlichen Leere ertrinken. Doch ich weiß, dass ich das nicht kann. Ich weiß, das ich, bevor die Leere unendlich wird, wieder da sein muss. Wieder hören muss, fühlen muss. Wieder die schmerzende, gelbe Wut spüren muss, um nicht für immer zu verschwinden. Ich muss zurückkommen. Auch wenn ich nicht will...


von Peddi *__* 

 









....Ewig und für immer

Ich stehe am Mehr und betrachte, wie sich die Wellen schäumend aufbauen, zusammenbrechen und sich schließlich gemächlich über den nassen, festen Sand verteilen, bis sie wieder von einer unsichtbaren Kraft zurückgezogen werden. Die orange rote Sonne steht tief am Himmel und verfärbt die Luft und die Wolken um sich herum rosa. Nicht mehr lange, dann ist sie untergegangen und wird auf der anderen Seite der Erde wieder aufgehen. Hier endet ein Tag und dort beginnt ein neuer. Ein Tag wie jeder andere Auch. Der Wind weht kühl um mich herum und zieht meine Haare mit sich. Sein Rauschen und das Rauschen der Wellen vermischen sich in meinen Ohren zu einem angenehm beruhigenden Gesang, der eine tiefe Zufriedenheit und ein angenehmes Wohlgefühl in mir auslöst. Meine nackten Füße sind kalt, doch das stört mich nicht. Im nassen harten Sand vergraben sich meine Zehen. Ansonsten bin ich vollkommen reglos. Ich erschrecke nicht, als er seine Arme um mich schlingt und sich an meinen Rücken presst. Sein warmer Atem streift meinen Nacken und wärme breitet sich in meinem Körper aus. Meinen Kopf lehne ich an seine Brust und er streicht mir zärtlich die Wange. Seinen anderen Arm hat er feste um mich geschlungen, als würde er mich für immer festhalten und beschützen. Als würde er mich vor dem Abgrund bewahren und nie wieder gehen. Als würde er mich mein ganzes Leben beschützen und auf mich acht geben. Doch ich weiß, dass nichts für immer ist. Nichts ist ewig und unendlich. Nichts kann ihn für immer hier behalten. Alles wird vergehen. Manches schnell und unerwartet, anderes und quälend, aber dennoch vorbereitet. Ich wünsche mir, dass es nicht vergeht. Das er nicht vergeht. Doch tief in meinem inneren weiß ich, dass dieser Wunsch niemals in Erfüllung geht. Niemand sagt etwas, denn Worte sind überflüssig. Wenn man sich liebt, braucht man keine Worte. Ich betrachte die Sonne, und wie sie langsam im Mehr verschwindet. Hier endet ein Tag und morgen beginnt ein neuer. Doch nicht für mich. Er drückt mir einen sanften Kuss aufs Haar. „Ich werde dich nie verlassen. Vergiss das nicht. Ich bin immer bei dir.“ Seine tiefe Stimme kitzelt in meinem Ohr, doch ich merke es kaum. Seine Worte breiten sich in mir aus, um die aufsteigende Leere zu verdrängen. Sie strömen durch meinen Körper und besetzen jeden Teil von mir, bis ich nur noch aus ihnen bestehe. Seine Arme lösen sich vorsichtig von mir. Sein Körper berührt meinen nicht mehr. Und mit dem Gesang des Windes und des Meeres, der in meinen Ohren rauscht, verschwindet er. Für immer. Er wird nie wieder zurückkommen. Die Leere versucht sich in meinem Körper aus zu breiten. Versucht gegen seine Worte anzukommen. Langsam dringt sie hervor und ich weiß, dass seine Worte nicht mehr lange gegen sie ankämpfen können. Die Leere wird stärker und stärker und die Worte die er mir zu geflüstert hat verschwinden in einer winzigen Ecke meines Kopfes. Sie können mich nun nicht mehr schützen, doch ich werde sie für immer bei mir behalten. Ich werde sie nie vergessen. Selbst wenn nichts ewig ist, unendlich ist. Diese Worte, die er mir geschenkt hat, bleiben. Die Sonne ist untergegangen. Morgen beginnt ein neuer Tag. Doch nicht für mich. Denn ohne ihn bin ich leer. Bin ich nicht da.


von Peddi <3


4 Kommentare:

  1. Das ist richtig toll geschrieben ♥ Mehr davon :)

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  2. Dankeschön ;)
    Ich würde gerne noch viel mehr schreiben, habe nur leider nicht so viel Zeit :D

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  3. Richtig schön geschrieben ♥ Ich liebe deinen Schreibstil :)

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